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Wie finden Jugendliche eine passende HERAUSFORDERUNG?

Fragen in der Pubertät

Als ich 14 war, wurde mir oft die altbekannte Frage ‚Was willst du denn mal werden, wenn du mal groß bist?‘ um die Ohren geworfen. Egal ob auf Familienfeiern oder in der Schule, eine richtige Antwort hatte ich damals nie auf diese Frage. Klar, hatte ich die ein oder andere Idee, aber mehr als eine kurze Fantasie waren sie nie, denn an einem Tag konnte mein Traumberuf noch Jongleur im Zirkus sein, während er am nächsten bereits Rettungsflieger war. Abgesehen davon, dass ich noch gar nicht wusste, was ich wollte, hatte ich zu der Zeit ganz andere Sachen im Kopf als die ferne Zukunft. Mit diesem Problem war ich nie allein, meine Mitschüler:innen hatten damals das gleiche Problem und das haben auch heutige Jugendliche noch. Wie gehen wir also die Frage an, welche Herausforderung sich die Jugendlichen aussuchen sollen?

Eine passende HERAUSFORDERUNG finden mit dem IKIGAI-Modell

Die Frage ‚Welche Herausforderung möchtest du machen?‘ und ‚Was willst du mal machen, wenn du groß bist?‘ sind vom Prinzip her die Gleiche, die meisten Jugendlichen können einfach keine klare Antwort darauf geben. Und wie sollen sie auch? Sie sind noch in ihrer Interessensfindung und müssen Sachen erst ausprobieren, um festzustellen, ob sie sie mögen oder nicht.  

Um den Jugendlichen in unserem Projekt also unter die Arme zu greifen, haben wir einen Plan, in dem wir Schritt für Schritt die Interessen der jeweiligen Schüler:innen herausarbeiten und dabei sowohl auf ihre Stärken als auch ihr Schwächen eingehen. Denn nicht nur ihre Stärken sind wichtig, wenn die Jugendlichen nicht gefordert werden, verlieren sie schnell die Lust und die HERAUSFORDERUNG wird schnell zum Flop. Um also alle wichtigen Aspekte auszuarbeiten, nutzen wir unter anderem das IKIGAI-Modell. Daraus ergeben sich drei Felder, diese sind das Stärkenfeld, das Herzfeld und das Entwicklungsfeld. Das Stärkenfeld zeigt auf, was die Jugendlichen können, das Herzfeld, was den Jugendlichen wichtig ist und das Entwicklungsfeld, was sie fordert. Alle drei Felder müssen bei der Findung einer HERAUSFORDERUNG bedient sein, denn wenn eins davon es nicht ist, fehlt es der HERAUSFORDERUNG etwas.

Brainstorming für vielfältige Ideen

Selbst nachdem die Jugendlichen alle drei Felder befüllen konnten, fällt es einigen schwer, sich eine richtige HERAUSFORDERUNG auszudenken. Daher gestalten wir den Findungsprozess so offen, wie möglich: alle Ideen sind erlaubt und alle Ideen werden ernst genommen.

Dabei beginnen die Jugendlichen damit, erstmal Ideen für ihre Mitschüler:innen zu sammeln, ausgehen von deren drei Feldern. In einem Brainstorming-Prozess und um es ihnen ein wenig einfacher zu machen, geben wir ein paar Kategorien vor, anhand derer sich die Jugendlichen orientieren können. Diese Kategorien sind

  • Kunst & Kreativität
  • Musik & Ton
  • Handwerk & Bauen
  • Erfinden & Forschen
  • Draußen & Natur
  • Bewegung & Sport
  • Reisen & Kulturen
  • Soziales & Engagement

Anhand der Ideen, die sie von ihren Mitschüler:innen bekommen haben, können die Jugendlichen weiterüberlegen und ihre ganz eigene Herausforderung definieren.

 

Beispielprojekte aus den letzten Jahren sind hier zu finden: Konzept – Beispielprojekte

Außerdem haben wir bei einigen Schüler:innen-Workshops mal nachgezählt, wie viele Ideen pro Kategorie an verschiedenen Schulen A-F entstanden sind.